Ich möchte eure Grüne Bürgermeisterkandidatin sein

Mit diesem Brief habe ich mich an die Mitglieder der GRÜNEN in Gütersloh gewandt. Am 9. März 2020 werden die GRÜNEN dann offiziell über meine Kandidatur abstimmen.


Liebe Freundinnen und Freunde,

die Kommunalwahlen im September dieses Jahres nähern sich mit großen Schritten. Unser Gütersloher Wahlkampfteam hat bereits begonnen, die inhaltlichen und personellen Weichen zu stellen. Schon von Anfang an stand fest, dass wir auch eine eigene Bürgermeisterkandidatin ins Rennen schicken wollen.

Ich schreibe euch heute, weil ich mich als Grüne Kandidatin für das Amt der Bürgermeisterin bewerben möchte.

Gütersloh ist mir in den 15 Jahren, die ich hier wohne, sehr ans Herz gewachsen – ist mein Zuhause geworden. Ich bin davon überzeugt, dass Gütersloh eine starke Grüne Bürgermeisterin an der Spitze der Verwaltung braucht. Eine Bürgermeisterin, die den Dialog sucht, um die drängenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen zügig herbeizuführen.

Denn wir alle nehmen die großen Herausforderungen wahr: vom Klimaschutz über die Verkehrswende bis zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Klimaschutz

Ich möchte den Grünen Leitgedanken „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“ in Gütersloh konsequent umsetzen, denn als Mutter einer Tochter ist dieser Grundsatz mein Antrieb. Die Folgen der Klimakrise sind auch in Gütersloh schon zu spüren und werden in Zukunft zu noch stärkeren Problemen führen, die alle anderen Themen in den Schatten stellen werden.

Ich möchte die Impulsgeberin sein, die sich zusammen mit den GRÜNEN und vielen Sympathisantinnen mit voller Kraft dafür einsetzt, dass die Stadt Gütersloh ihren Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Verkehrswende

Ich möchte, dass Gütersloh endlich bei der dringend erforderlichen Verkehrswende ganz vorne mitspielt. Das aktuelle Tempo reicht dabei nicht aus: Bereits vor 11 Jahren haben wir GRÜNE uns mit einem Antrag für Fahrradstraßen eingesetzt. Die im vergangenen Jahr endlich eingerichteten zwei Fahrradstraßen können erst der Anfang sein. Der Verkehr muss konsequent an Fußgängerinnen und Radfahrenden ausgerichtet werden, die Erneuerung des Buskonzepts und der zügige Ausbau von Fahrradstraßen und -wegen erfolgen. Getreu dem Motto: Fahrradwege sollten gebaute Einladungen sein.

Auch bei der Diskussion um die B61 vertrete ich eine ganz klare Position, die auf dem Gedanken der Verkehrswende beruht. Intelligente Verkehrslösungen machen den vierspurigen Ausbau unnötig. Ich stehe für ein Alternativkonzept, das den öffentlichen Nahverkehr insgesamt verbessert. Dazu gehören einfache und kostengünstige Tarife, eine hohe Taktung und eine gute Anbindung von Bus und Bahn.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Als Mitbegründerin des Bündnisses gegen Rechts im Kreis Gütersloh ist es mir ein besonderes Anliegen, Hass und Hetze von Rechts entschlossen entgegenzutreten. Ich stehe für Offenheit, Vielfalt und Solidarität sowohl mit den Menschen, die aus ihrer Not zu uns geflüchtet sind, als auch jenen, die sich selbst wenig helfen können. Gütersloh soll tolerant, bunt und weltoffen sein und bleiben.

Es gibt neben der Verteidigung der demokratischen Grundordnung noch viele weitere Themen, die wir im kommenden Jahrzehnt nicht aus den Augen verlieren dürfen, wie Armut, Teilhabe, Integration, Transparenz. Es gilt Lösungen zu finden und das am besten im Dialog mit Expertinnen und Bürgerinnen.

Wirtschaftsstandort und Lebensqualität

Gütersloh befindet sich im Wandel, seit kurzem sind wir Großstadt und wir müssen beweisen, dass wir auch Großstadt können. Die Bereiche Aus- und Weiterbildung liegen mir dabei besonders am Herzen. Ich möchte, dass Gütersloh ein stolzer Fachhochschulstandort ist. Dafür werde ich mich intensiv einsetzen. Junge Startups und innovative Unternehmen sollen sich ansiedeln und ebenso wie bereits ansässige Firmen entwickeln können.

Dabei bin ich davon überzeugt, dass es gelingt, Wirtschaft und Umwelt miteinander zu vereinbaren und zum Standortvorteil für Gütersloh zu machen. Nur im Einklang von Innovationen und Lebensqualität – die sich auch aus einer intakten Umwelt ergibt – lässt sich Gütersloh auch weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort sichern, was letztendlich uns allen zu Gute kommt.

Ich möchte, dass die guten Ideen für Innovationen auch aus Gütersloh kommen und wir nicht immer verstohlen in andere Kommunen und Länder schauen müssen, um uns was abzugucken. Gütersloh soll die Innovation sein, Visionen haben und sich was trauen.

Die Stadtverwaltung hat sich auf den digitalen Weg gemacht. Das möchte ich weiter voranbringen. Dabei ist mir wichtig, dass Digitalisierung nicht als Selbstzweck und Inszenierung wahrgenommen wird, sondern dass sie stets unserem übergeordneten Ziel – dem Gemeinwohl – dient.

Wohnen und Familien

Eine große Herausforderung wird es sein, die Wohnungsnot in Gütersloh in den Griff zu bekommen. Etwa 2.000 Menschen in Gütersloh sind auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung. Dabei gibt es unterschiedlichste Anforderungen zu bedenken: Barrierefreiheit, kleine Appartements für Einzelpersonen, große Wohnungen für vielköpfige Familien, gute Erreichbarkeit, attraktives Wohnumfeld, gute Durchmischung der Quartiere und Klimafreundlichkeit.

Wohnen ist ein Grundrecht und ein Grundbedürfnis. Dafür werde ich mich einsetzen.

Ich möchte, dass Gütersloh familienfreundlicher wird. Bildung und Sicherheit, Ärzteversorgung, Vernetzung und Infrastruktur, bezahlbarer Wohnraum und Erholungswert sind entscheidende Faktoren, wenn Familien überlegen, wo sie gerne leben. Wenn eine Stadt in diesen Bereichen punkten kann, wird sie für Eltern und Kinder zukunftsfähig sein. Aus diesem Grund ist es mir wichtig, Gütersloh an diesen Stellen nach vorne zu bringen.

Zuhören und motivieren

Ich möchte den Menschen dieser Stadt zuhören, um zu wissen, wo der Schuh drückt, wo unser Handeln gefragt ist. Ich möchte auf diese Weise die Stadt gestalten, statt sie nur zu verwalten. Das kann ich aber nicht allein vollbringen. Daher sehe ich es als meine Aufgabe an, die Verwaltungsmitarbeiterinnen durch eine respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe bei der Umsetzung der neuen Priorisierungen zu motivieren. Als Ratsfrau konnte ich in den vergangenen Jahren beobachten, dass die Verwaltung und Kommunalpolitikerinnen sich zu wenig austauschen und informieren. Das möchte ich im Zuge von Transparenz und einem sich gegenseitig respektvollen und befruchtendem Austausch ändern.

Ich möchte Bürgermeisterin für alle Menschen in dieser Stadt sein. Ich bin bereit, Verantwortung für Gütersloh zu übernehmen – mit Elan, Freude und einer großen Portion Ernsthaftigkeit. Kommt gern auf mich zu, wenn Ihr Fragen an mich habt.

Ich freue mich sehr, wenn ihr bei der Jahreshauptversammlung unseres Grünen Ortsverbands am 9. März dafür stimmt, mich zur Grünen Bürgermeisterkandidatin für Gütersloh zu wählen.

Mit Grünen Grüßen

Gitte Trostmann

P.S. Momentan arbeitet das Wahlkampfteam intensiv an der Ausarbeitung unseres Grünen Wahlprogramms für Gütersloh. Wir freuen uns über deine Mitarbeit. Wenn du Interesse hast, uns zu helfen und deine Expertise und dein Können einzubringen, schicke uns bitte eine Nachricht an: info [at] gruene-guetersloh [dot] de

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel